unsere geschichte

Stichpunkte

● Regensburg lag an den großen Handelswegen des Mittelalters, dem Landweg von Venedig nach Magdeburg, den Straßen zu den Messeplätzen und Pilgerstätten des Westens, bzw. der Wasserstraße nach Wien und ins Hl. Land. Am Schnittpunkt all dieser Straßen stand das Katharinenhospital. Überhaupt strahlte das nördliche Donauufer mit seinen eindrucksvollen Sakralbauten große Heilskraft auf die vorüberziehenden Reisenden, Pilger und Kaufleute aus.


● Die große Zeit der städtischen Spitalanlagen begann im 13. Jahrhundert. Das St. Katharinenspital entstand um 1220 aus der Fusion des alten Domspitals mit dem Brückenspital und sollte für mehr als 100 Personen Platz bieten - zu Hochzeiten waren es tatsächlich bis zu 400. 


● Es führte zunächst das Patrozinium des hl. Johannes und seit 1237 das Katharinen-Patrozinium.


● Entsprechend den damaligen Machtverhältnissen in Regensburg waren die Aufsichtsrechte über das Spital auf den bischöflichen Stadtherrn, das Domkapitel und die Bürgerschaft verteilt.


● Treibende Kraft für die Fusion und die finanzielle Erstausstattung des Spitalprojekts war Bischof Konrad IV., der den Spitalbau mit 7.000 Pfund Pfennigen unterstützte, dem Spital 1226 eine Verfassung verlieh (Einsetzung des Spitalrats) und bis heute als Stifter geehrt wird.


● Ein Spital konnte in früherer Zeit nur als Stiftung entstehen. Dabei heißt Stiftung nicht automatisch, dass es nur einen Stifter und Geldgeber gab. Denn die Spitäler waren meist Gemeinschaftsprojekte und unzählige große und kleine Zustiftungen und Spenden trugen zu dem segensreichen Wirken dieser Institutionen bei. Das Regensburger Spitalprojekt war als Armenkrankenhaus konzipiert, beherbergte Pilger und Reisende und entwickelte sich allmählich zu einem Alten- und Pflegeheim (heute: 78 Heimplätze) und war somit auch eine Stiftung von den Regensburger Bürgern für die Regensburger Bürger.


● Die heilige Katharina von Alexandria, eine der vierzehn Nothelferinnen, wurde zur Patronin des Hospitals und der Hospitalkirche an der Steinernen Brücke. Die Katharinenkirche war jedoch nicht von Anfang an der heiligen Katharina geweiht, sondern trug bis 1812 das Patrozinium des heiligen Johannes. Die eigentliche Pfarrkirche St. Katharina, eine dreischiffige Basilika, stand unmittelbar an der Steinernen Brücke und musste 1430 den Befestigungsmaßnahmen am Brückenkopf (befürchteter Hussiteneinfall) weichen.

● Bereits um 1230 wird Bier im Spital als „Schlaftrunk“ erwähnt – die Brauerei war also zunächst zur Versorgung der eigenen Spitalbewohner gedacht.  Auch heute trinkt man Spitalbier für einen guten Zweck, denn seit jeher dienen die Gewinne der Spitalbrauerei alleinig dem Unterhalt des St. Katharinenspitals und damit zur Unterstützung der älteren Mitbürger.


● Städtebauliche Tradition: Die Steinerne Brücke, das Spital und die Marktzeile von Stadtamhof bilden zusammen ein Bauensemble von europäischem Rang. Die mittelalterliche Spitalanlage hat sich bis heute erhalten. Herausragende Einzeldenkmäler sind die Infirmerie (ehemaliger großer Krankensaal, heutiges Verwaltungsgebäude) mit einem romanischen Gewölbe, der sechseckige Zentralbau der Spitalkirche und die klassizistische Fassade an der Marktzeile zu Stadtamhof.

● Spitalrat: Achtköpfiges Aufsichtsgremium aus Klerikern und Bürgern seit 1226, das heute noch Bestand hat.


● Spital als Stadtteil: Aus rechtlicher Perspektive blieb das Spital bis 1924 der einzige Stadtteil Regensburgs am Nordufer der Donau.


● Ein Spitalarchiv mit einer fast 800 Jahre langen Tradition, wie es so nur noch äußerst selten zu finden ist

 

● Beherbergungs- und Gasttradition: Gasthaus seit 1230, Schenke spätestens 1388, Biergartentradition seit dem 17. Jahrhundert


● Spital als eigene Pfarrei seit 1238 (Kennzeichen eines großen Bürgerspitals)


● Konfessionelle Parität: von 1542 bis 1891 gemischt-konfessionelle Einrichtung in Regensburg


● Die St. Katharinenspitalstiftung wird in der Denkmalliste geführt und erfüllt alle Voraussetzungen zum „national wertvollen Kulturgut“